Aktuelles
18.03.2025
Meta-Projekte organisieren erfolgreich internationale Tagung
Zur internationalen Tagung „Individualization in Language Education“ kamen über 100 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland am 5. und 6. März in Hamburg zusammen. Ein Team aus Forschenden der Meta-Projekte hatte zuvor über ein Jahr an der Organisation der Veranstaltung gearbeitet. Vergangene Woche ging die intensive Vorbereitungszeit mit der ersten „eigenen“ internationalen Tagung zu Ende – das Orga-Team der Tagung konnte stolz miterleben, wie die Planung Realität wurde. Zusammengefasst ließ sich eine lebendige, interessierte Atmosphäre beobachten. Es gab durchweg positive Rückmeldung zu Organisation und Inhalten. Eine Teilnehmende kommentierte bereits am ersten Tag, dass sich ihre Anreise aus Australien gelohnt habe.

Individualisierung "not easy!"
Catherine E. Snow (Harvard University) begann ihre Keynote mit einem Zitat aus dem Call der Konferenz zu deren Zielen und kommentierte dies treffend mit „not easy!“. Anschließend stellte sie Ergebnisse eines Projekts zum Wortschatzlernen in der Schule vor, in dem die Schüler und Schülerinnen neues Vokabular im Rahmen von mehrsprachigen Diskussionsrunden erproben konnten. Individualisierung habe dort aktiv stattgefunden, weil jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler sich einbringen konnte und das gesamte individuelle sprachliche Repertoire der Lernenden zum Einsatz kam.
Perspektiven auf Individualisierung
Auf der Tagung wechselten sich zwei Keynotes, parallele Sessions mit Einzelvorträgen der Teilnehmenden, eine Postersession und drei Diskussionsforen mit thematischem Schwerpunkt ab. Das Thema Individualisierung wurde aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, darunter Digitalisierung, Zweit- und Fremdspracherwerb aus Sicht der Lernenden und Lehrenden, Ressource Mehrsprachigkeit, linguistische Diversität und mehrsprachige Praktiken im Kontext Klassenraum.
Intensiver Austausch in Foren
In den drei Diskussionsforen wurde unter anderem darüber gesprochen, welche Herausforderungen bezüglich Individualisierung die eingeladenen Expertinnen und Experten in ihrer Arbeit erleben und wie sie diese berücksichtigen bzw. untersuchen.
Das dritte Forum endete mit der Reflexion, dass Mehrsprachigkeit zwar häufig Objekt der eigenen Forschung sei, jedoch hinterfragt werden könne, ob auch innerhalb der Forschung mehrsprachig gearbeitet werde.
Einsatz von Mehrsprachigkeit
Jasmin Decristan (Universität Wuppertal) teilte in ihrer Keynote die Beobachtung, dass Classroom Management, Unterrichtsqualität und Einsatz von Translanguaging zusammenhängen und stellte die Frage, warum dies dann nicht in jeder Klasse zum Einsatz komme. Anschließend zeigte sie auf, dass es zur Implementierung von Translanguaging nötig sei, zunächst Sorgen von Lehrenden zum Einsatz der Erstsprachen der Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen und den genannten Zusammenhang zur Unterrichtsqualität aufzuzeigen. Decristan hob hervor, dass individuelle Unterstützung mehrsprachiger Klassen darin bestehe, den Lernenden Raum für den kreativen Einsatz der eigenen Mehrsprachigkeit zu gewähren und eine Form von Translanguaging sei, dass Lehrende die Schülerinnen und Schüler dazu aufzurufen, sich untereinander sprachlich zu unterstützen.
Posterpreis und Evening Reception
Den Posterpreis erhielt Minyue Wu überreicht von Francis Hult, Session-Teilnehmer und Herausgeber des überreichten Buchpreises. Neben den fachlichen Inputs bot die Tagung Gelegenheit zum Networking und Erfahrungsaustausch. So endete der erste Tag mit einer gut besuchten Evening Reception, wo hochklassige Harfenmusik von Alberto Sanchez genossen werden konnte.