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27.03.2025
Sekundäranalyse in der Sprachforschung: Interview mit Ingrid Piller
Die Soziolinguistin und Ethnographin Prof. Dr. Ingrid Piller erforscht in ihrer Studie „Life in a New Language“ die sprachliche und kulturelle Vielfalt in der Einwanderungsgesellschaft. Im Zuge dessen hat sie einen innovativen Ansatz zur Sekundäranalyse qualitativer Forschungsdaten entwickelt. Gemeinsam mit einem internationalen Team hat sie die Sprachlern- und Migrationserfahrungen von 130 Menschen aus 34 Ländern erforscht, die zwischen 1970 und 2013 aus nicht englischsprachigen Herkunftsländern nach Australien eingewandert sind.
Im Interview mit dem Deutschen Bildungsserver erklärt Piller, wie die Daten aus sechs ethnographischen Studien zusammengeführt und neu analysiert wurden. Dabei betont sie die zentrale Rolle von Kontextinformationen in der qualitativen Forschung, um Lebensrealitäten vollständig erfassen zu können. Von zentraler Bedeutung seien nämlich gerade jene Daten gewesen, die aus dem echten Leben stammten und für die Teilnehmenden von Relevanz waren. Sie spricht über methodische Herausforderungen, die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit und den Mehrwert von Data-Sharing in der ethnographischen Forschung.
Seit Januar 2025 leitet Piller eine Humboldt-Professur an der Universität Hamburg und möchte ähnliche Forschungsansätze auch in Deutschland etablieren. Das Interview in voller Länge ist auf der Seite des Deutschen Bildungsservers nachlesbar. Hier finden Sie mehr zur Studie “Life in a New Language”.